Der Gewindebohrer dient zur Bearbeitung des speziellen Innengewindes von Drahtgewindebohrungen und wird daher auch als Drahtgewindebohrer oder ST-Gewindebohrer bezeichnet. Er kann maschinell oder von Hand verwendet werden.
Gewindebohrer lassen sich je nach Anwendungsbereich in Leichtmetallmaschinen, Handgewindebohrer, Normalstahlmaschinen, Handgewindebohrer und Spezialgewindebohrer unterteilen.
1. Gewindebohrer mit gerader Nut für Drahtgewindeeinsätze. Diese Gewindebohrer werden zur Bearbeitung von Innengewinden für die Montage von Drahtgewindeeinsätzen verwendet. Sie sind sehr vielseitig einsetzbar, sowohl für Durchgangs- als auch für Sacklöcher, in Nichteisenmetallen und Eisenmetallen. Der Preis ist relativ günstig, allerdings ist ihre Spezialisierung begrenzt. Sie eignen sich nicht für alle Anwendungen und sind daher nicht optimal. Die Schneide ist mit 2, 4 oder 6 Zähnen erhältlich. Kurze Kegel werden für Sacklöcher, lange Kegel für Durchgangslöcher verwendet.

2. Spiralnut-Gewindebohrer für Gewindeeinsätze werden zur Bearbeitung von Innengewinden mit Spiralnuten verwendet. Diese Gewindebohrer eignen sich besonders für die Bearbeitung von Innengewinden in Sacklöchern, wobei die Späne während des Bearbeitungsprozesses nach hinten abgeführt werden. Spiralnut-Gewindebohrer unterscheiden sich von geraden Nut-Gewindebohrern dadurch, dass die Nuten bei geraden Nut-Gewindebohrern linear, bei spiralen Nut-Gewindebohrern hingegen spiralförmig verlaufen. Durch die Aufwärtsrotation der Spiralnut werden die Späne beim Gewindeschneiden leicht außerhalb des Bohrlochs abgeführt, sodass keine Späne in der Nut zurückbleiben oder sich verklemmen. Dies könnte zum Bruch des Gewindebohrers und zu Rissen an der Schneide führen. Daher erhöht die Spiralnut die Standzeit des Gewindebohrers und ermöglicht das Schneiden von Innengewinden mit höherer Präzision. Die Schnittgeschwindigkeit ist zudem höher als bei geraden Nut-Gewindebohrern. Allerdings eignen sie sich nicht für die Bearbeitung von Sacklöchern in Gusseisen und anderen Werkstoffen, die zu feinen Spänen führen.
3. Extrusionsgewindebohrer für Drahtgewindeeinsätze dienen der Herstellung von Innengewinden für Drahtgewindeeinsätze. Diese Gewindebohrerart, auch als Nutenschneider oder spanloser Gewindebohrer bezeichnet, eignet sich besonders für die Bearbeitung von Nichteisenmetallen und niedrigfesten Eisenmetallen mit guter Plastizität. Sie unterscheidet sich von Gewindebohrern mit gerader Nut und Spiralnut. Beim Extrusionsgewindebohrer wird das Metall verformt, um ein Innengewinde zu erzeugen. Das so bearbeitete Gewinde weist eine hohe Zugfestigkeit, Scherfestigkeit und Oberflächenrauheit auf. Allerdings ist für die Bearbeitung mit Extrusionsgewindebohrern eine gewisse Plastizität des Werkstoffs erforderlich. Bei gleicher Spezifikation ist der Durchmesser der vorgefertigten Gewindebohrung beim Extrusionsgewindebohrer kleiner als beim Gewindebohrer mit gerader Nut und Spiralnut.
4. Spiralbohrer eignen sich besonders für die Bearbeitung von Durchgangsgewinden, da das Schneidgut während des Bearbeitungsprozesses nach vorne abgeführt wird. Der massive Kern zeichnet sich durch größere Abmessungen, höhere Festigkeit und größere Schnittkraft aus und ist daher optimal für die Bearbeitung von Nichteisenmetallen, Edelstahl und Eisenmetallen geeignet.
Veröffentlichungsdatum: 14. Dezember 2021